Freitag, 9. März 2007
Kalaschnikov? Nein, danke!
Der Beweis: Ich war da
Am nächsten Tag sieht alles schon viel besser aus. Franzi gibt mir eine kleine und schnelle Führung durch Paris. Ich sehe die Sprachschule, in der ich mich anmelden muss, Notre Dame, das Centre Pompidou (sieht für mich von aussen aus wie ne Grossbaustelle), das Sacré-Coeur, Les Halles und natürlich auch La tour Eiffel. Riesengross, das Ding. Ich bin ein bisschen verwirrt, als junge Soldaten vor mir stehen, die ihren Finger immer am Abzug einer Kalaschnikov haben. An diesen Anblick müsse ich mich gewöhnen. Solche "Security" gäbe es überall in Paris. Terrorbekämpfer. Die Frage, die sich mir stellt: Wen wollen die noch erschiessen, wenn irgendwo eine Bombe hochgeht? Nein, ich bin nicht hingegangen und habe gefragt. Aber ein bisschen unwohl fühlt man sich in ihrer Gegenwart schon. Um nicht erschossen zu werden, versuche ich mich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Es gelingt mir.
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Bonjour, Paris!
Wir erreichen Paris. Früh um 7. Franzi hat mich gleich gefunden. Sie lädt mich zum Frühstück ein und weiht mich in Kürze in die wichtigsten Dinge ein. Ich selbst kann noch nichts essen. Franzi ist unheimlich traurig, dass ihre Zeit in Paris in einigen Tagen vorbei sein wird.
Der Zug nach "Butry sur Oise" -meinem Wohnsitz für die nächsten sechs Monate- braucht 45 Minuten. Die Familie empfängt mich sehr herzlich. Die zwei Mädchen freuen sich über die Püppchen und Armbänder - stilecht in rosa und lila und mit viel Glitzer.
Obwohl alle sehr nett sind und ich mich über nichts beschweren kann, fällt mir der erste Tag dann doch ziemlich schwer. Abends beim Telefonieren kullern während des Erzählens dann doch die Tränen. Warum, weiss ich wohl selber nicht...
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3 Tränen zum Abschied
Noch ein letztes Mal winken und ich weiss, dass ich meine Familie und meine Freunde erst in frühestens 6 Wochen wiedersehen werde. Ich denke diese Zeit aushalten zu können. Drei Tränen sind beim Abschied geflossen. Aber es war nicht so schlimm wie ich es mir die letzten Wochen immer wieder vorgestellt hatte. Der ICE bringt mich von Eisenach nach Frankfurt. Er hat 15min Verspätung. Das erste Mal, dass ich mich nicht über die DB ärgere. Weil ich in Frankfurt eine Stunde Aufenthalt habe und es mir lieber ist, dort weniger zu warten.
Das Gepäck: eine grosse Tasche, ein superschwerer Riesenrucksack, eine Handtasche mit den wichtigsten Dingen und ein Verpflegungsbeutel. In Frankfurt angekommen überlege ich, wo ich nun am besten warte. Der Rucksack bringt mich gleich um. Ich will gerade einen Warteraum suchen, da kommt die erlösende Durchsage: der Nachtzug wird bereitgestellt. Super! Ich hieve die schweren Taschen in den Zug und in mein Abteil. Erst bin ich ganz allein. Dann kommt eine junge französische Studentin aus Rennes. Wir kommen ins Gespräch. Sie spricht gut deutsch und ist sehr nett. Später steigt ein Deutscher dazu, der seinen Zivildienst in Frankreich abgeleistet hat und nun Besuche erledigen will. Zu dritt in einem sechser Abteil. Das heisst zwei Plätze für jeden. Wir arrangieren uns. Schlafend gehen die acht Stunden Fahrt ziemlich schnell rum.
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