Dienstag, 4. März 2008
Ein Tag am Meer



Besser gesagt eine gute Stunde am Meer. Aber immerhin: am Meer. Es geht relativ schnell, mit dem Strandzug dorthin zu kommen. Sagen wir mal, so 30 min. Der Strand ist voller Müll, weil sich in den Wintermonaten keiner darum kümmert und die Italiener Umweltschweine sind. Also, versucht einen einigermaßen sauberen Sandstreifen zu finden und dort das Handtuch ausgebreitet. Wunderbar. Zwar windig, aber warm. Die Sonne hat uns an der Nase gekitzelt. Am Horizont haben wir ein Schiff gesehen. Das muss ich mal wieder machen...
Rückzu musste ich mich beeilen. Und den Weg selber finden. Luise hat mir alles sehr gut beschrieben, ich habe mich nicht ein einziges Mal vertan. Obwohl ich umsteigen musste. Bin nen ganz klitzekleines bisschen stolz auf mich. Gott sei dank bin ich wenigstens mit Orientierungssinn ausgestattet worden. Oder wie mein Baba sagt: den Orientierungssinn haste von deiner Mama, denn ich hab meinen noch... Soviel dazu! Weil das heute ein wichtiges Wort ist, gebe ich es euch auch gleich auf italienisch: senso dell´orientamento.
Soviele Eindrücke, die ich euch noch erzählen könnte, ich weiß nur noch nicht wie.

Ich umarme euch! Ganz sehr.


Che casino!
Also, dass ich gut angekommen bin, wisst ihr ja nun schon. Am Flughafen Fiumicino wollte ich in einen Zug steigen, der mich in die Nähe meiner Gastmutter Sara und ihren Sohn Zeno bringen sollte. Dieser hatte aber leider 50 min Verspätung und so musste ich warten. Luise aus Leipzig hat mich schön an der Station abgeholt, musste mir dann allerdings gleich eine schlechte Nachricht eröffnen: normalerweise gäbe es einen Bus, der direkt vor der Wohnung hält. Dieser Bus fährt sonntags aber nicht. Gut. Dann also laufen. Vielleicht erinnert ihr euch jetzt nicht nur daran, dass Rom 753 v.Chr. gegründet wurde, sondern auch daran, dass Rom auf sieben Hügeln erbaut ist... Wie froh war ich, dass ich kein Übergepäck hatte und die rund 2,5 km so fast mühelos mit Luise zusammen bestreiten konnte.
So, und da meine Wohnung "noch nicht ganz" fertig ist, wohne ich vorübergehend in einer Art als "Rumpelkammer" umfunktioniertes Arbeitszimmer, was mich aber bis jetzt noch nicht weiter stört.
Die erste Nacht habe ich auch gut rumgebracht. Vorm Einschlafen habe ich immer wieder vor mich hingesagt, dass ich froh sein kann, denn schließlich schlafe ich nicht zwischen Heuballen in einem Alpaka-Stall. Das hat mich in Trance versetzt und so konnte ich gut und fest schlafen.
Am nächsten Morgen hieß es dann Power-sightseeing-tour mit Luise und einer Freundin von ihr. Also Kollosseum, Forum Romanum, sämtliche Kirchen (tw. auch von innen), das Pantheon und der Trevibrunnen. Sämtliche Plätze werde ich jetzt erstmal außer Acht lassen. Und das bei 15 Grad und herrlichem Sonnenschein. Es war wirklich wunderbar warm... Mein persönliches Highlight: mitten in der Innenstadt, Tempelruinen. Dort hat der Verein für Katzenfreunde eine Auffangsstation für Katzen gegründet. Und die lagen da nun alle faul rum. Die Spinnen, die Römer!

Tja und ganz besonders "erfreut" bin ich über das Straßenbahnnetz. Denn die Stationsnamen werden weder angezeigt, noch angesagt, noch sieht man an der Station direkt, wie sie heißt, weil es kein Schild gibt. Man muss sich also auf sein Bauchgefühl verlassen und irgendwann rausspringen... Ich glaube das ganze Transportsystem Roms verwirrt mich leicht. Ich meine, durch die Metroschächte Paris bin ich gelaufen, als würde ich dort wohnen *gg*, aber hier muss ich den Durchblick erst noch bekommen. Es ist wirklich ein einziges "casino"!
So das war der gestrige Tag von etwa 11-16 Uhr. Der zweite Teil folgt noch. Nun muss ich mich aber langsam losmachen, denn heute wollen Luise und ich ans Meer :)





Montag, 3. März 2008
elena.in.rom.
Hallo ihr Nasen,
ich bin sehr gut angekommen und hab hier sogar internet. Ich erzähle euch alles weitere dann. Nur damit ihr schon mal bescheid wisst, dass es mir gut geht :)
Es ist jetzt 00.39, also bouna notte
Donnerstag, 28. Februar 2008
Portokasse
Topic: 'Grazie mille'
Wat hab isch misch gefreut, ihr verrückten Hühner!

Erneut konnte ich mir heute ein Abschiedspäckchen aus dem Briefkasten fischen. Eine dolle Wurscht, deshalb hier ein kleiner Ausschnitt:

"Hier ist ein kleines Geschenk für DICH: Wir haben uns überlegt, was du in Rom gebrauchen könntest. Hier also unsere Idee:
Du sollst dich in Rom unters Volk mischen, Beobachtungsstudien betreiben und dich anflirten lassen. Wo geht das besser, als in einem Straßencafé?! Hier also unsere Portokasse für Espressi, Gelati & Co.
Die Guddi spendiert ein großes Eis und einen Cappuccino.
Von der Schaggi gibts einen Espresso.
Die Caro spendiert eine Portion Spaghetti.
Die Jana zahlt dir ein Glas Rotwein, genauso wie die Nadine.
Von der Uli und der Katha je 2 Espressi und ein kleines Eis.
Und von der Flecka ein Freitgetränk nach Wahl.
Denk, an uns, wenn du den Milchschaum löffelst!"

Ich finde die Idee echt Klasse! Ganz lieben Dank, Mädels!!!
*knutsch*

Denkt aber nich, ich hätte euren Plan nicht durchschaut: von wegen anflirten lassen.... ihr wollt ja nur, dass ich fett werde, wenn ich meine Fressorgien in den Straßencafés zelebriere, damit die Italiener mich dann nämlich ignorieren. Damit ich auch ja keinem Italiener verfalle und eine Familie in der Toskana gründe, sondern wieder zurückkomme... Keine Angst, so schnell werdet ihr mich nicht los, versprochen :)
Dienstag, 26. Februar 2008
Adesso tu
Topic: 'Landeskunde'
Heute beginnt in San Remo das "Festival della canzone italiana". Nee, leider nich Calzone. Es geht also bedauerlicherweise nicht um meine alte Leidenschaft, der Nahrungsaufnahme...
Es findet zum 58. Mal statt, ist also älter als der "Grand Prix d´eurovision de la chanson de l´amour à la crème".
In meinem Geburtsjahr 1986 gewann der Vorzeige-Schleim-Italiener schlechthin. Richtig! Eros Ramazzotti. Ich denke, das ist ein Zeichen!
Aus gegebenen Anlass möchte ich ihm heute meinen Blogeintrag widmen. Er hatte es auch nicht immer leicht in seinem Leben!
Schaut euch das Vidoeo an und stellt euch vor, wie ich .... ach lieber nich ;)
Aber bedenkt: bevor ihr es euch anseht, solltet ihr ein Jacket anziehen und die Ärmel dreiviertelst hochkrempeln. Pflicht!

Montag, 25. Februar 2008
Meine lieben Arschmaden
Ich wollte euch nur kurz mitteilen, dass ich wieder aus Paris da bin.
Ok, ich weiß ihr wisst das. Schließlich bin ich schon seit 5 Monaten und 24 Tagen wieder da.
Da dachte ich mir, das reicht jetzt auch langsam und ich ziehe wieder los. Diesmal soll es Italien sein. Und um die Tradition zu bewahren, werde ich wieder in die Hauptstadt gehen. Also nach Madrid.
Und damit ihr mir nicht so sehr fehlt und ihr weiterhin nen bissel an meinem Leben teilhaben könnt, auch wenn ich weit weg bin, werde ich den Blog wieder füllen. Und diesmal hab ich mir vorgenommen, es regelmäßiger zu tun. Ach man, ich vermiss euch jetzt schon alle. Aber ich bin jetzt tapfer und weine nich...
Ich denke einfach daran, wie ich espresso-trinkend in den Straßencafés sitze, ganz viel Pizza und Pasta in mich reinstopfe und alle Italiener aufreiße, die mir über den Weg laufen ;) Und ganz doll freu ich mich, wenn ich dann besser italienisch kann ( brauch ich ja auch, wenn ich die aufreißen will).
Denkt am 2. März um 18.40 ganz sehr an mich, da heb ich nämlich ab. Und drückt mir die Daumen.
Ganz liebe Grüße von meinem Doppelherz, elena :)